Kanzleimarketing für Anwälte und Steuerberater

Zielgruppenansprache funktioniert heute multimedial

Die eigene Kanzlei als Marke zu platzieren gelingt mit dem richtigen Marketingmix. Wichtig ist, alle relevanten Kanäle zu kennen – ob online oder offline – und sie richtig einzusetzen.

Kanzleimarketing umfasst eine Vielzahl an Bereichen. Neben der Kanzleistrategie ist es die Basis für ein erfolgreiches Kanzlei-Unternehmen. Deshalb sollte Marketing nicht als abgetrennter Bereich, sondern als ganzheitliches Konzept für die Kanzlei behandelt werden. Es geht darum, sich für die eigene Zielgruppe gut sichtbar im Markt zu positionieren, möglichst konkrete, auf die Mandanten-Zielgruppe passende Angebote zu bewerben, sich von Mitbewerbern abzugrenzen und so die eigene Kanzlei zur Marke zu machen. Dabei ist sowohl jeder Berufsträger einer Kanzlei wie auch jeder Mitarbeiter im besten Falle Markenbotschafter.

Online-Marketing

Für einen potentiellen Mandanten führt der erste Weg auf der Suche nach anwaltlicher oder steuerlicher Vertretung zunehmend zu Google oder einer anderen Suchmaschine. Daher ist die Vermarktung online von zentraler Bedeutung in jeder Marketingstrategie. Wichtigstes Werkzeug: eine gut aufgebaute eigene Webseite. Sie ist Dreh- und Angelpunkt des Online-Marketings und kann, wenn gut gemacht, ein echtes Akquisitions-Tool für die Kanzlei werden. Die Kanzlei-Homepage muss aktuell, leserfreundlich, mandantenorientiert und professionell sein. Außerdem ist es wichtig, sie suchmaschinenoptimiert zu gestalten, da man so von potentiellen Mandanten schnell gefunden wird. Auch Suchmaschinenwerbung über Tools wie Google AdWords kann sinnvoll sein – allerdings gilt es auch hier, eine Online-Strategie zu entwickeln und genaue Ziele zu definieren, sonst wird das gern mal ein Fass ohne Boden.

Speziell für Anwälte gibt es Anwaltssuchdienste, mit denen man sich im Zuge seiner Marketingstrategie befassen sollte. Über solche Dienste kann man mit wenig Aufwand gute Ergebnisse erzielen. Nichtsdestotrotz muss das Angebot stimmen und authentisch sein. Nur Kanzleien, die ehrliche Angebote machen und erfüllen können, sind nachhaltig erfolgreich.

Auch Social Media sollten in die Marketingstrategie mit einbezogen werden – und zwar zielgruppenspezifisch. Wie wichtig das Thema mittlerweile ist, zeigt das Engagement der großen Wirtschaftskanzleien. Während man auf Facebook wahrscheinlich mehr private Mandanten erreicht, kann man auf Business-Plattformen wie Xing oder LinkedIn Kontakte zu Unternehmen knüpfen. Das gilt es beim Erstellen von Content für das jeweilige Profil zu bedenken. Bereits ein geteilter Inhalt ist ein Statement. Soziale Medien als Anwalt professionell zu bedienen braucht Erfahrung und Fingerspitzengefühl.

Beachten muss man in jeder Form des Online-Marketings, dass im Umgang mit dem Internet oft noch Rechtsunsicherheit besteht und man auf gewisse Stolperfallen aufpassen sollte. Dazu gehören Dinge wie Urheberrechte (bspw. bei Fotos) und Datenschutz.

Klassisches Marketing

Die klassischen Marketingkanäle haben durch das Internet nicht an Bedeutung verloren. Der Königsweg liegt darin, alte und neue Kommunikationswege nach außen in einem angemessenen Verhältnis und kontinuierlich zu bedienen.

Grundsätzlich gilt: Jede Art des Auftritts trägt zum Marketing bei – von der Fußmatte der Kanzlei, über Briefpapier und Visitenkarten bis hin zum äußeren Erscheinungsbild von Partnern und Mitarbeitern. Mit ins Bild gehören auch die Kanzleiräume, die möglichst so eingerichtet sein sollten, dass (potentielle) Mandanten sich wohl und gut aufgehoben fühlen. Hier kann man mit liebevoll ausgewählten Details punkten. Jegliche Auswirkung auf (potentielle) Mandanten ist Marketing und sollte bewusst gesteuert werden.

Ein gutes und alt bewährtes Mittel, um für Aufmerksamkeit zu sorgen, sind Veranstaltungen (Event-Marketing). Bewährt haben sich Vorträge, die für die jeweilige Zielgruppe von Interesse sind, Nutzen und Unterhaltung bieten. Gute Möglichkeiten bestehen darin, regelmäßig mit starken Partnern (Vereinen, Gewerkschaften, Handelskammern etc.), die die eigene Zielgruppe ansprechen, zusammenzuarbeiten. So lassen sich Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufbauen, da die Kanzlei auch von der Wirkung des Partners profitiert und so auf einen neuen Interessentenkreis treffen kann. Auch Infoveranstaltungen in den eigenen Kanzleiräumen sind denkbar – so schafft man Berührungspunkte mit potentiellen Mandanten und erleichtert ihnen die Kontaktaufnahme.

Ein weiteres hervorragendes Marketing-Tool sind Inhouse-Schulungen und/oder Seminare, die man mit professionellen Seminaranbietern platziert. Hier gibt es für sehr gute Inhalte auch sehr gute Möglichkeiten.

Ein wichtiges Element des Marketings wird häufig vergessen: Mitarbeiter. Sie können allein durch ihre persönlichen Kontakte als Multiplikatoren und Markenbotschafter für eine Kanzlei wirken. Im Arbeitsalltag sind sie das beste Aushängeschild. Sie punkten mit Freundlichkeit und Kompetenz im direkten Umgang mit dem Mandanten. Deshalb gilt es, im Kanzleialltag Wert auf ein gepflegtes Äußeres, gute Umgangsformen und eine wertschätzende Atmosphäre zu legen.

Aufbau eines Kanzleimarketings

Egal ob in einer altbewährten oder neu gegründeten Kanzlei: Kanzleimarketing muss einen hohen Stellenwert in Ihrem Unternehmen einnehmen – und zwar in Form einer ganzheitlichen und umfassenden Marketingstrategie. Gegebenenfalls lohnt es sich, dazu Unterstützung in Form von Beratung in die Kanzlei zu holen. Sie sollten die für Sie sinnvollen Marketingkanäle festlegen und die Umsetzung des Marketings konsequent durchplanen. All das funktioniert nur mit einer entsprechenden Kanzleistrategie als Basis. Diese dient als Wegweiser für Ihr Kanzleimarketing. So können Sie Ihre Mandatsakquise langfristig und nachhaltig auf einen guten Weg bringen.

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